Eine weitverbreitete Tradition im Brazilian Jiu Jitsu, welche nach einer Gürtelverleihung, bzw. Graduierung zur Anwendung kommt.
Die Schülerinnen und Schüler bilden einen Korridor mit ihren Gürteln in der Hand. Die Graduierten stellen sich vor dem Korridor auf und müssen anschließend langsam zum Ende des Korridors gehen. Währenddessen werden diese von den übrigen Schülern ausgepeitscht und dürfen maximal den Kopf schützen.
Die Tradition fußt auf Einflüssen des Militärs auf ursprüngliche Jiu Jiteiros, welche sich einen Initiationsritus wünschten.

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Mehr und mehr prominente Schulleiter und Coaches sprechen sich heutzutage gegen diese Tradition aus und bereuen es diese je eingeführt zu haben.
Ein Beispiel hierfür ist Fabio Gurgel. Dieser hat sich auf seinem Blog zu diesem Thema geäußert:
"Mein wahrscheinlich größter Fehler, der mich hunderte von Schülern gekostet hat war das Gauntlet Ursprünglich war es als Witz in meinem ersten Gym 1988 gedacht. Ich bin mir nicht sicher woher ich diese schreckliche Idee hatte, jedoch habe ich sie lange Zeit umgesetzt und diese hat sich schrecklich schnell in der Jiu Jitsu Szene verbreitet. Das Ritual wurde Teil des BJJ Lifestyles und wurde von den Schülern toleriert und sogar gemocht, weil es so schien als wäre es ein Test, ähnlich wie in Kriegsfilmen wo die Soldaten in den Baracken auf die drohenden Schwierigkeiten vorbereitet wurden, der notwendig wäre um stark genug zu sein. Erst durch das Aushalten des Peitschens fühlten sie sich würdig um den neuen Gürtel zu tragen.
Eines Tages hatte ich ein Erlebnis, welches dazu führte, dass ich all das neu bewertete:
Es wird immer wieder der Spruch "Jiu Jitsu para todos" (Jiu Jitsu für jeden) proklamiert. Eines Tages gab es dann eine Promotion Party bei der auch die Mutter eines Schülers als Zuschauerin anwesend war. Am Anfang war sie total stolz und hat wohl eine glorreiche Zeremonie erwartet (wie es schließlich auch sein sollte). Als dann das Gauntlet geformt wurde und die Schüler "Uh - er wird sterben" schrien änderte sich die Stimmung im Gym komplett. Der Schüler musste durch das Gauntlet - die Mutter war komplett entgeistert und wollte es an die Polizei melden. Der Vater war hin und hergerissen zwischen dem Stolz (selbst BJJ Schwarzgurt) und der aufgeregten Mutter und versuchte sie zu beruhigen. Nachdem der Mutter erklärt wurde um was es ging, verzichtete diese darauf die Polizei zu rufen. Die Panik und der Terror in ihrem Gesicht zeigte mir allerdings, dass dies schlicht und einfach falsch war und öffnete mir die Augen.
Das Gauntlet sollte generell nicht mehr angewendet werden. Es wurde immer extremer und extremer und hat nichts mehr mit der heutigen Zeit zu tun. Dies hat nichts mit einer Verweichlichung der Gesellschaft sondern mit mehr Respekt vor dem Gegenüber zu tun."
Fabio Gurgel Tweet
Nicht alle Schulen nutzen das Gauntlet. Viele große Academies verleihen einen Gürtel woraufhin der Schüler von jedem Anwesenden Trainer / Schwarzgurt in den neuen Abschnitt durch einen Wurf auf den Boden eingeführt wird.
Ein Gürtel wird nicht durch das Auspeitschen sondern durch die meist jahrelange physische und psychische Arbeit im Training und außerhalb verdient.
Eigentlich sollte es keine Notwendigkeit eines Nachweises durch den Schüler zu diesem Zeitpunkt mehr geben.
Das Gauntlet wird bei Elements Jiu Jitsu nicht durchgeführt und ist explizit verboten!